Jesus soll durch mich bekannt werden

Jesus kam mit einem Auftrag auf die Erde, den er drei Jahre lang ausführte. Als er zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, übertrug er die Vollendung des Auftrags an seine Nachfolger, zu denen auch wir gehören. Jeder, der zum Glauben an Jesus kommt, erhält automatisch diesen Auftrag. Wenn unser Leben von Jesus berührt wird, verändert sich alles. Wir bekommen nicht nur die Zusage des ewigen Lebens, sondern auch eine neue Zielrichtung für unser irdisches Leben. Wir sollen den Menschen erzählen, wie gut es ist, Jesus nachzufolgen und unter seiner Leitung und Fürsorge zu leben. Damit ehren wir unseren Herrn.

Gibt es eine Strategie, wie man diesen Auftrag effektiv ausführen kann? Wie ging Jesus vor, um die Welt mit sich bekannt zu machen? Er suchte sich zunächst eine Handvoll schlecht ausgebildeter, unbekannter, etwas chaotischer Männer aus, die ihn begleiten sollten. Einer von ihnen war nicht einmal loyal, sondern lieferte ihn später seinen Mördern aus.

„Er rief die zwölf Jünger zu sich, sandte sie jeweils zu zweit aus und gab ihnen Vollmacht über die bösen Geister“ (Markus 6,7). Jesus hätte auch die erfahrenen, gut ausgebildeten geistlichen Leiter seiner Zeit nehmen können. Oder er hätte sich unter den vielen Menschen, die zu seinen Predigten kamen, die besten aussuchen könnten. Er hatte viel Auswahl. Doch er entschied sich für diese zwölf. Mit ihnen verbrachte er viel Zeit, um sie dann loszuschicken. Sie sollten in seinem Namen mit den Menschen reden.

Wir sind nicht von Gott angenommen worden, um in Sicherheit zu sein, sondern um von ihm zu anderen geschickt zu werden.


Von Jesus gesandt – unterwegs für ihn

„Da machten sich die Jünger auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf“ (Markus 6,12). Ihre Botschaft lässt sich mit diesem einen Wort zusammenfassen: Umkehr. Der Begriff findet sich im Markusevangelium auch an dieser Stelle: „Er sagte: ‚Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft!‘“ (Markus 1,15). Menschen, die voller Fehler und Schwächen sind, werden von einem allmächtigen, gnädigen Gott in sein Reich eingeladen. Wer sich darauf einlässt, wird sich vom Bösen abwenden und alles aufgeben, was nicht zu einem Leben in Gottes Nähe passt. Er hört auf, das zu tun, was ihn von Gott trennt, und er rückt Gott ins Zentrum seines Lebens. Das ist mit Umkehr gemeint.
Umkehr ist die Voraussetzung, um von Gott angenommen zu werden. Aber es steckt noch mehr dahinter. Kaum einer wird auf seinem verkehrten Weg weitergehen wollen, wenn er erst einmal den Weg des Lebens gefunden hat und bei Jesus angekommen ist. Insofern ist Umkehr ein Hinweis auf aktiv gewordenen, gelebten Glauben. Die Nachricht von Jesus ist genau das, was unsere von der Sünde infizierte Seele braucht. Das war die Botschaft der ersten Nachfolger Jesu und es ist unsere Botschaft heute. Es gibt einen Gott, der die Randgruppen liebt, der den Enttäuschten neue Hoffnung schenkt, die Kranken heilt und alles Böse überwindet. Er heißt Jesus. Wer die Möglichkeit hat, in seiner Nähe zu leben, wird sich gerne von allem abwenden, was nicht zu Jesus passt.
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Ohne Gepäck ausgesandt und trotzdem gut versorgt

Bevor es losging, erklärte Jesus ihnen die Regeln. „Er wies sie an, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstab. ‚Nehmt kein Brot und keine Vorratstasche mit, und steckt euch kein Geld in den Gürtel. Sandalen dürft ihr tragen, aber ein zweites Hemd sollt ihr nicht anziehen.‘“ (Markus 6,8-9). Waren Jesu Leute so arm, dass sie sich keine Reiseausstattung leisten konnten? Nein, das waren sie nicht. Sie hätten schon Kleider, Geld und Lebensmittel gehabt, um sich für die Reise gut einzudecken. Doch auf die alltäglichen Dinge sollten sie absichtlich verzichten. Nur mit den geistlichen Gaben und Fähigkeiten stattete Jesus sie großzügig aus: „Jesus … gab ihnen Vollmacht über die bösen Geister … Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie“ (Markus 6,7+13). Warum sollten sie wie Bettler reisen, mittellos, in zerschlissenen Kleidern und hungrig, während sie gleichzeitig die Kraft bekamen, Kranke zu heilen und Dämonen auszutreiben?

Jesus wollte, dass sie demütig blieben und ihm vertrauten. Wer den Auftrag hat, die wichtigste Nachricht der Welt zu verbreiten und ein Licht an finsteren Orten zu sein, der ist gleichzeitig in Gefahr, eingebildet zu werden und sich zu überschätzen. Auch wenn das widersprüchlich klingt, kommt es leider doch häufig vor. Während Gott uns gebraucht und unseren Dienst segnet, vergessen wir, dass es allein seine Liebe und Gnade ist, die all das Gute bewirkt, das durch uns geschieht. Dem können wir vorbeugen, indem wir bewusst auf Sicherheit und Komfort verzichten.

Es ist besser, Gott für alles zu vertrauen, als unser Leben so perfekt zu organisieren, dass wir seine Hilfe nur noch in unerwarteten Krisensituationen brauchen. Wir können alles Notwendige zu Hause lassen und von Gott erwarten, dass er uns gibt, was wir benötigen. Unser Vater im Himmel liebt uns mehr, als wir uns vorstellen können. Er hat mehr für uns vorbereitet, als in unsere Taschen, in unser Haus oder auf unser Sparbuch passt. „Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt“ (Matthäus 6,33-34).


Gesandt, um zu bleiben

Jesus sagte seinen Jüngern genau, wie sie vorgehen sollten: „Wenn jemand euch in seinem Haus aufnimmt, dann bleibt bei ihm, bis ihr die Ortschaft wieder verlasst. Wenn euch aber an einem Ort die Leute nicht aufnehmen und euch nicht anhören wollen, dann zieht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen als Hinweis auf das Gericht, das sie erwartet“ (Markus 6,10-11). Daran hat sich seit damals nichts geändert. Wenn Jesu Leute losziehen, treffen sie auf zwei Arten von Menschen. Die einen interessieren sich für das, was ihnen erzählt wird, die anderen lehnen es ab.
Wenn wir auf Menschen stoßen, die uns zuhören, dann sollen wir ruhig länger bleiben. Wir sollen dort investieren, wo es sich lohnt und wo das Wort Gottes willkommen ist. Es gibt keinen Grund, hastig von einem Ort zum nächsten zu gehen oder von einem Menschen zum nächsten zu eilen. Was Jesus damals seinen zwölf Jüngern sagte, gilt auch für uns heute, in unserer schnelllebigen, hektischen Welt. Wir müssen bewusst Zeit einplanen zum Gespräch mit Menschen, die sich für Gott interessieren. Das soll die oberste Priorität in unserem Terminkalender sein. Wenn Gott an anderen Menschen wirkt, wenn sie auf ihn hören und ihr Herz bewegt ist, dann ist Eile nicht angebracht. Gott öffnet die Türen, damit wir hindurchgehen. „Bittet Gott, uns eine Tür für seine Botschaft zu öffnen. Dann können wir das Geheimnis weitergeben, das Christus uns enthüllt hat und für das ich im Gefängnis bin“ (Kolosser 4,3).


Nur zum Reden gesandt

 Einige werden nicht hinhören. In einer Welt, die von der Sünde beherrscht wird und für Gottes Schönheit blind ist, können wir nichts anderes erwarten. Wir müssen damit rechnen, mit einem kalten „Nein, danke“ abgefertigt zu werden. Es liegt nicht immer nur daran, dass wir den falschen Moment erwischt oder die falschen Worte gewählt haben. Was wir zu sagen haben, kann die Leute sehr vor den Kopf stoßen, obwohl wir ihnen Hoffnung, Liebe und Wahrheit bringen wollen. Doch Gottes Wort hält den Menschen einen Spiegel vor, in dem sie ihr böses und verletztes Herz sehen. Zusätzlich informiert sie das Wort Gottes über das bevorstehende Gericht, bei dem die Menschen, die ohne Gott gelebt haben, zum ewigen Tod verurteilt werden. Kein Wunder, dass die Menschen oft kein Interesse haben, sich den Lehren des Christentums zu stellen.

Jesus verlangt von seinen Jüngern nicht, dass sie so lange an einem Ort bleiben, bis sie alle Menschen überzeugt haben. Das geht auch gar nicht, denn manche werden uns zuhören, andere nicht. Unser Auftrag beschränkt sich darauf, von Jesus zu reden. Dabei sollen wir die Menschen suchen, die der Botschaft gerne zuhören. Bei ihnen sollen wir bleiben und ihnen helfen, auch Nachfolger Jesu zu werden. Jesus sucht die Menschen, die gerne auf seine Stimme hören: „Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, genauso, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben für die Schafe her ... sie werden auf meine Stimme hören“ (Johannes 10,14-16).

 
Gesandt, um die Welt zu verändern

Wie lange waren die Jünger damals unterwegs? Wir wissen es nicht, aber wahrscheinlich waren es nur ein paar Tage. Außerdem hatte Jesus nur zwölf Leute ausgesandt, sechs Zweierteams. Manche Hauskirchen und Hauskreise zählen mehr Personen. Können so wenige Leute in wenigen Tagen überhaupt etwas ausrichten? Hier ist die Antwort: „Da machten sich die Jünger auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. Überall sprach man von Jesus; auch König Herodes hörte von ihm“ (Markus 6,12-14). Diese zwölf einfachen, armen Männer, die keine Ausbildung hatten und nie gelernt hatten, vor Menschen zu reden, gingen los, weil Jesus sie geschickt hatte. Gott bewirkte durch sie so aufsehenerregende, übernatürliche Dinge, dass man bis in den Königspalast hinein davon sprach. Durch ihren schlichten, einfachen Dienst wurde Jesus überall in der Gegend bekannt.

Gott will auf der ganzen Erde bekannt werden durch einfache, treue Menschen, die weder Proviant noch Taschen oder Geld brauchen, aber sich von Jesus losschicken lassen. Durch sie wird Gott den Namen seines Sohnes verherrlichen. Er bereitet die Menschen darauf vor, ihnen zuzuhören. Er sendet sie aus, er geht mit ihnen und er versorgt sie unterwegs mit allem, was nötig ist. Auf ihre Worte hin wirkt er durch sie. So wird Jesu Name bekannt, Menschen kommen zum Glauben und viele werden Jesus lieben und ehren.
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