die 5 Solas der Reformation!

Ein großartiges Holy Spirit Night Wochenende mit dem Motto „reformatio" liegt hinter uns. Als Logo hatten wir die Zahl 5 gewählt, um zum einen das 500 jährige Jubiläum der Reformation darzustellen, aber auch ein Fokus auf die 5 Solas zu richten. Das lateinische Wort „sola“ bedeutet „allein“ oder „nur“. In diesem Artikel möchte ich die Inhalte der 5 Glaubenssätze der Reformation zusammenfassen.
reformatio 5
Die fünf Solas sind fünf lateinische Prinzipien, welche während der protestantischen Reformation im sechzehnten Jahrhundert entstanden sind. Sie fassen die theologischen Grundsätze der Reformation zusammen. Diese fünf Thesen enthalten die wichtigsten Inhalte des christlichen Lebens und Handelns.
Die fünf Solas sind:
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  1. Sola Scriptura (Allein die Schrift): Die Bibel hat die höchste Autorität.
  2. Sola Gratia (Allein die Gnade): Nur durch Gnade wird man gerettet.
  3. Sola Fide (Allein der Glaube): Nur durch den Glauben bekommt man Gnade.
  4. Solus Christus (Allein Christus): Nur Jesus ist unser Herr, Retter und König.
  5. Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre): Wir leben nur zur Ehre Gottes.

Sola Scriptura

1.Petrus 1,20 (LUT): … dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.
Wenn die Bibel richtig ausgelegt wird, verdeutlicht sie uns Jesus und seine Rolle als Gott und Retter.
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Römer 15,4 (NGÜ): Und alles, was die Schrift sagt und was doch schon vor langer Zeit niedergeschrieben wurde, sagt sie unseretwegen. Wir sind es, die daraus lernen sollen; wir sollen durch ihre Aussagen ermutigt werden, damit wir unbeirrbar durchhalten, bis sich unsere Hoffnung erfüllt.
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2.Timotheus 3,16 (NGÜ): Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.
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2.Timotheus 3,16 (ELB): Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.
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Jedes Wort der sechsundsechzig biblischen Bücher ist von Gott inspiriert. Der Heilige Geist gab den Schreibenden die Inspiration, er erklärt den Lesenden die Bedeutung, schenkt ihnen die richtige Auslegung der Schrift und gibt den Glaubenden die Kraft, danach zu leben.
Es gibt keine höhere Autorität als diese Texte, sie definieren den christlichen Glauben und den Lebensstil, der Gott gefällt. Das heißt nicht, dass nirgendwo sonst Wahrheit zu finden sei. Aber alles, was wir aus anderen Schriften über Gott, seine Welt und alle Autoritäten erfahren, muss immer dem Wort Gottes untergeordnet sein. Die Bibel ist die grundlegende Quelle unserer Theologie.
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Sola Fide und Sola Gratia

Nur durch den Glauben an Jesus werden wir gerettet, und das verdanken wir allein der Gnade Gottes. Jesus hat das möglich gemacht. Unsere guten Taten können uns nicht retten, das ewige Leben kann man sich nicht verdienen und gute Werke machen niemanden gerecht. Niemand verdient Gottes Gnade, sonst wäre es auch keine Gnade mehr. Gott errettet uns nicht wegen irgendetwas, das wir tun könnten, auch nicht wegen unseres Glaubens – er rettet uns trotz unserer Sünde. Seine Entscheidung für uns beruht auf seiner bedingungslosen und für ihn kennzeichnenden Art der unverdienten Gnade.
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Als Menschen haben wir ein sündiges Wesen geerbt, in dem wir schon seit Adam gefangen sind. Wir werden als Sünder geboren. Von Natur aus sind wir Feinde Gottes und lieben das Böse. Um an Jesus glauben und die Erlösung in Anspruch nehmen zu können, müssen wir zunächst innerlich erneuert und wiederhergestellt werden. Das ist nur auf der Grundlage dieser Gnade möglich, die wir nicht verdient haben. Da wir die Gnade nicht erarbeitet haben, müssen wir auch nicht fürchte, sie durch schuldhaftes Verhalten wieder verlieren zu können.
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Es ist Gottes Gnade, die uns bei ihm hält und uns Halt gibt. Wenn wir ihm untreu werden, bleibt er trotzdem uns gegenüber treu.
Nur aufgrund der Gnade Gottes können wir in seine Gegenwart kommen. Gott kann uns die Gerechtigkeit Jesu zuschreiben, weil Jesus unsere Schuld auf sich nahm und dafür am Kreuz bestraft wurde. Diese Tatsache hat vielfältige Auswirkungen.
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Nach dem Heidelberger Katechismus ist das unser größter Trost im Leben und im Sterben:
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Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?
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Dass ich mit Leib und Seele
im Leben und im Sterben nicht mir,
sondern meinem getreuen Heiland
Jesus Christus gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut
für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
und er bewahrt mich so,
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.
Darum macht er mich auch
durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit,
ihm forthin zu leben.
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In Epheser 2,8-10 (NGÜ) finden wir genau die gleiche Aussage:
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Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. Sie gründet sich nicht auf menschliche Leistungen, sodass niemand vor Gott mit irgendetwas großtun kann. Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.
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Solus Christus

Gott offenbart sich durch die Schöpfung allen Menschen an allen Orten im natürlichen Alltag, außerdem redet er durch das Gewissen zu jedem Einzelnen. Auf diese Weise hat jeder Mensch die Möglichkeit, von Gottes Kraft, seinem göttlichen Wesen, seiner Weisheit, Herrlichkeit, Gerechtigkeit und Güte zu wissen.
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Römer 1,19-20 (NGÜ): Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. 
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Gott hat sich einer in Sünde gefallenen Menschheit durch Jesus, seinen Sohn, offenbart. Nur durch diese von Gnade motivierte Offenbarung Gottes, mit der er sich den Menschen gezeigt hat, können wir überhaupt etwas davon wissen, dass Gott uns retten und verwandeln will.
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Kolosser 1,15 (NGÜ): Der Sohn ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über der gesamten Schöpfung steht.
Jesus ist der einzige Vermittler zwischen Gott und den Menschen: Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus(1.Timotheus 2,5; NGÜ). 
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Weil Gott heilig ist und alle Menschen von Sünde behaftet sind, brauchen wir diese Vermittlung:Und wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten (1.Johannes 2,1; NGÜ). 
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Religiöse Praktiken können diese Vermittlung nicht leisten, auch unsere guten Werke nicht. Es gibt keinen anderen Weg, nur Jesus Christus, der Gott und Mensch zugleich ist, kann für uns bei Gott eintreten:Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können (Apostelgeschichte 4,12; NGÜ). 
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Nur durch den Namen Jesu und durch seinen Tod am Kreuz kann ein Mensch aus dem Machtbereich der Sünde gerettet werden:Jesus aber lebt für immer, weshalb sein Priestertum unvergänglich ist. Und das ist auch der Grund dafür, dass er alle vollkommen retten kann, die durch ihn zu Gott kommen. Er, der ewig lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten (Hebräer 7,24-25; NGÜ).
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Soli Deo Gloria

Wir leben in einer Kultur, in der es normal ist, sich selbst gut darzustellen. Menschen arbeiten ein Leben lang, um Geld, Ehre oder andere Errungenschaften zu verdienen, für die sie dann von anderen Menschen bewundert werden. Selbstwertgefühl gehört zu den wichtigsten Gütern und jeder lokale Fußballtrainer erklärt seiner Mannschaft: „Jeder von euch ist ein Gewinner!“
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Leider ist das Gegenteil der Fall: Jeder ist von Natur aus ein Verlierer. Nur durch Gottes Gnade können wir Sieger werden. Deshalb gehört nur Gott als Einzigem die ganze Ehre. Menschen werden gerettet, um die Ehre Gottes zu vermehren, nicht damit es ihnen im Leben besser geht – das ist nicht mehr als eine angenehme Nebenerscheinung.
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Gott ist kein Mittel zum Zweck, er ist das Mittel und er ist der Zweck.
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Das Ziel unseres ganze Lebens ist nur, dass Gott verehrt wird:Was immer ihr tut, ob ihr esst oder trinkt oder was es auch sei – verhaltet euch so, dass Gott dadurch geehrt wird (1.Korinther 10,31; NGÜ).
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„Das höchste Ziel des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und sich für immer an ihm zu erfreuen.“
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Gottes Ehre und Ruhm sollen immer unser höchstes Ziel sein.

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