Gemeinde und Evangelisation gehören zusammen!

Bevor Jesus von der Erde zu seinem Vater zurückkehrte, gab er seinen Jüngern eine klare Anweisung: Sie sollten in alle Welt gehen und die gute Nachricht von Jesus allen Menschen erzählen. Das versteht man unter Evangelisation. Als Leib Jesu sollen wir unsere Füße benutzen, um zu gehen, und unseren Mund, um zu reden, genau wie es die ersten Christen auch gemacht haben. Evangelisation ist ein Auftrag. Wir haben nicht die Freiheit, zu entscheiden, ob wir das tun wollen oder nicht.Jesus war der größte Evangelist überhaupt. Später schauen wir uns noch genauer an, wie er das gemacht hat. Doch zuerst wollen wir von den ersten Christen lernen, wie sie evangelisiert haben. 

Christen brauchen den Heiligen Geist, um evangelisieren zu können

Im ersten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir, wie Jesus seinen Jüngern aufträgt, die gute Nachricht überall bekannt zu machen. In Jerusalem sollten sie anfangen, um von dort aus immer weiter zu gehen, aber erst, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hätten. Wenn der Heilige Geist nicht unsere Lippen salbt, dann sind unsere Worte kraftlos. Nur mit dem Heiligen Geist zusammen ist eine wirksame Evangelisation möglich.Mit den Wundern, die der Heilige Geist durch sie wirkte, konnten die Apostel beweisen, dass ihre Botschaft wirklich von Gott war und viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus.Mit der Kraft des Heiligen Geistes können Christen auch heute noch die Kranken heilen. Wir haben Gottes übernatürliche Kraft. Wenn Wunder geschehen, werden die Menschen aufmerksam und interessieren sich für Gott. Die folgenden Worte Jesu gelten auch heute noch. 

Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen sprechen; wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.«Markus 16,15-18

  

Für die ersten Christen war Evangelisation ein Lebensstil

Meistens geschieht Evangelisation nicht durch Zeichen und Wunder, sondern dort, wo Christen leben und mit den Menschen über ihren Glauben an Jesus sprechen. Für die ersten Christen wurde das zu einem Lebensstil, von dem sie sich auch durch Verfolgung und Gefängnis nicht mehr abbringen ließen. Es war für sie selbstverständlich und ganz natürlich, dass sie mit den Menschen, mit denen sie Kontakt hatten, auch über Jesus sprachen.Wenn es Widerstand gab, nahm die Dynamik sogar noch zu. Als Saulus die erste Gemeinde verfolgte, mussten die Christen aus Jerusalem fliehen. Saulus dachte, er hätte diese Bewegung damit ausgelöscht. Doch das Gegenteil war der Fall. Wohin die Christen auch kamen, überall entstanden neue Gemeinden. 

Noch am selben Tag brach über die Gemeinde in Jerusalem eine schwere Verfolgung herein. Alle, die an Jesus glaubten, flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. Einige fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine feierliche Totenklage Saulus jedoch setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er durchsuchte Haus für Haus, und wo er Christen fand, ließ er sie abführen – Männer wie Frauen – und ließ sie ins Gefängnis bringen. Die Christen, die aus Jerusalem geflohen waren, machten überall, wo sie hinkamen, das Evangelium bekannt.Apostelgeschichte 8,1-4

  

Wir brauchen eine klare Botschaft

Die gute Nachricht muss auch wirklich eine Neuigkeit sein! Die Apostel hatten eine unglaubliche Botschaft. Die religiösen Führer waren empört über das, was die Apostel überall herumerzählten. Stephanus erklärte, dass dieser Jesus, den sie gekreuzigt hatten, der Messias gewesen sei. Das war unerhört! Diese Botschaft war lebensgefährlich, aber das machte Stephanus keine Angst. Gott hatte ihm den Auftrag gegeben, die Wahrheit zu sagen. Bis heute gibt es viele Christen, denen die gute Nachricht mehr wert ist als ihr eigenes Leben.Die erste Gemeinde wusste genau, was sie predigen sollte. Im Brief an die Christen in Korinth schrieb Paulus, dass das Evangelium eine „Kraft Gottes“ sei. Jesus will eine kraftvolle Gemeinde. Wenn durch die Gemeinde die Werke Satans zerstört werden sollen, dann müssen die Christen eine starke Botschaft haben. Es ist nicht leicht, Satan zu besiegen. Wir müssen die zentralen Punkte unserer Botschaft gut kennen. 

Das Beispiel von Jesus

Jesus zog die Menschen an wie ein Magnet. Er erklärte den Jüngern, wie man die Menschen zu dieser Erfahrung der neuen Geburt führen kann. Die folgenden neun Schritte zeigen uns, wie Jesus das gemacht hat und wie auch wir es tun können. Es ist schön, Menschen mit Jesus bekannt zu machen. Mit der Kraft des Heiligen Geistes ist es möglich – anders nicht. 

1) Jesus suchte nach den Leuten

Er wartete nicht einfach, bis sie auf ihn zukamen. Wie leicht hätte Jesus an Zachäus vorbeigehen können. Aber er blieb unter dem Baum stehen. Er zog nicht einfach durch Jericho hindurch, sondern er besuchte Zachäus und blieb entsprechend länger in der Stadt. Wir sollten immer bereit sein, uns Zeit zu nehmen, um mit jemandem über den Glauben zu reden. 

Jesus kam nach Jericho; sein Weg führte ihn mitten durch die Stadt. Zachäus, der oberste Zolleinnehmer, ein reicher Mann, wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus war. Aber es gelang ihm nicht, weil er klein war und die vielen Leute ihm die Sicht versperrten. Da lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum; Jesus musste dort vorbeikommen, und Zachäus hoffte, ihn dann sehen zu können. Als Jesus an dem Baum vorüberkam, schaute er hinauf und rief: »Zachäus, komm schnell herunter! Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.«So schnell er konnte, stieg Zachäus vom Baum herab, und er nahm Jesus voller Freude bei sich auf. Die Leute waren alle empört, als sie das sahen. »Wie kann er sich nur von solch einem Sünder einladen lassen!«, sagten sie. Zachäus aber trat vor den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, die Hälfte meines Besitzes will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand etwas erpresst habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.« Da sagte Jesus zu Zachäus: »Der heutige Tag hat diesem Haus Rettung gebracht. Denn«, fügte er hinzu, »dieser Mann ist doch auch ein Sohn Abrahams. Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.«Lukas 19,1-10

 

2) Jesus suchte nach geeigneten Methoden, um seine Botschaft weiterzugeben

Seine Gleichnisse sind ein gutes Beispiel dafür. Den Schäfern erklärte er das Evangelium mit Schaf-Geschichten, mit den Fischern sprach er anhand von Fischer-Beispielen, den Bauern erzählte er Gleichnisse aus der Landwirtschaft. Kein Wunder, dass sie ihm gerne zuhörten. Jeder Schäfer verstand genau, was Jesus meinte, wenn er sagte, er sei der gute Hirte. Sie wussten, dass ein guter Hirte sein Leben für die Schafe geben würde, und dass die Schafe ihn kennen und ihm folgen würden. 

3) Jesus war freundlich zu den Menschen

Man nannte ihn den „Freund der Zöllner und Sünder“, die Religiösen warfen ihm das sogar vor. Wenn wir nicht freundlich sind, werden wir uns schwertun, jemanden für Jesus zu gewinnen. Die meisten Menschen, die zum Glauben kommen, haben davor über längere Zeit die Christen beobachtet und festgestellt, dass Jesus in diesen Menschen etwas Positives bewirkt. 

4) Jesus kümmerte sich besonders um die Menschen, die in großer Not waren

Gemeinden wollen oft mit den ganz kaputten Menschen nichts zu tun haben. Aber Jesus ging gerade zu diesen Menschen, von denen sich die geistlichen Leiter seiner Zeit fernhielten. Er war bei den Leprakranken, bei den Prostituierten und bei den Betrügern. Sein Auftrag war ja gerade, Sünder zu retten, deshalb ging er keinem von ihnen aus dem Weg. Wer besonders tief in der Sünde steckte, brauchte ihn besonders dringend. 

Von tiefem Mitleid ergriffen, streckte Jesus die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war geheilt.Markus 1,41-42Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu den Jüngern: »Wie kann euer Meister nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?«Jesus hörte das und erwiderte: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.Matthäus 9,11-12

 

5) Jesus war voller Barmherzigkeit

Er liebte die Menschen und kümmerte sich um sie. Nur wenn wir dir Menschen so lieben, wie Jesus es tat, können wir ihnen auch etwas von der Liebe Gottes erzählen. Als Gemeinde sind wir Jesu Arme und Beine. Wenn wir den Auftrag haben, die Liebe Gottes in die Welt zu tragen, dann ist das etwas ganz Praktisches, wofür wir Arme und Beine in Bewegung setzen müssen. 

6) Jesus hatte einen Blick für die tieferen Bedürfnisse der Menschen

Als ein Gelähmter zu Jesus gebracht wurde, sagte Jesus ihm als Erstes, dass seine Sünden vergeben wären. Natürlich brauchte der Mann auch körperliche Heilung und die bekam er auch, aber der Kranke litt noch mehr unter seiner Schuld als unter seiner Lähmung. Jesus sah das. Wenn die Blinden, Tauben und Stummen zu ihm gebracht wurden, heilte er sie nicht nur körperlich, sondern er sah auch ihre geistliche Not und trieb die Dämonen aus. 

7) Jesus kümmerte sich auch um die alltäglichen Bedürfnisse der Menschen

Jesus schickte die Menschen, die ihm einen ganzen Tag lang zugehört hatten, abends nicht hungrig nach Hause, sondern aus fünf Broten und zwei Fischen bereitete er für tausende von Leuten eine Mahlzeit. Wir müssen auch einen Blick für die naheliegenden Nöte der Menschen haben. Praktische Hilfe und Taten der Nächstenliebe sind eine gute Voraussetzung, um den Menschen danach von Jesus erzählen zu können. Wer erlebt, dass er wirklich geliebt wird, öffnet sich gerne. Das ist einer der Gründe, warum die Leute so positiv auf Jesu Botschaft reagiert haben. 

8) Jesus sprach auch immer über den Preis der Nachfolge

Er war zu seinen Jüngern ehrlich, aber auch allen anderen Menschen gegenüber. Wer ihm nachfolgen wollte, musste sich ihm unterordnen und ihn als Herrn akzeptieren. Er warnte auch davor, dass man von anderen dafür gehasst werden würde, wenn man zu ihm gehörte. Bei manchen Zuhörern betonte er besonders, dass man alles aufgeben müsste, um mit ihm gehen zu können. So kam es, dass viele sich auch wieder von ihm abwandten, obwohl er sie geheilt oder ihnen geholfen hatte. Jesus wollte nur solche Jünger, die sich ganz sicher waren und um jeden Preis bei ihm sein wollten. Das ist heute auch noch so. 

Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.Lukas 9,23-24Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.«Johannes 16,33Empört sagten viele seiner Jünger: »Was er da redet, ist eine Zumutung! Wie kann man von jemand verlangen, sich so etwas anzuhören?«Von da an zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr.Johannes 6,60 + 66

 

9) Jesus gab nicht auf, wenn es schwierig wurde

Mit dem Gleichnis vom Sämann erklärte Jesus, dass nicht die ganze Saat aufgeht und Frucht bringt. Es gibt viele Hindernisse und Störfaktoren. Jesus ermutigt uns, in Bezug auf die Ernte Gott zu vertrauen. Das schrieb auch Paulus an die Gemeinde in Korinth: Sowohl er als auch Apollos hatten gesät, aber letztlich war Gott es, der die Saat aufgehen und wachsen ließ. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen es so aussieht, als würde die Saat, die wir ausstreuen, nicht aufgehen. Aber wir wissen nicht, was Gott später noch damit tun wird. Wenn es nicht immer nach Plan läuft und wir niemanden für Jesus gewinnen können, geben wir trotzdem nicht auf. 

Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum geschenkt. Auf wen kommt es denn nun an? Doch nicht auf den, der pflanzt, oder auf den, der begießt, sondern auf den, der das Wachstum schenkt, auf Gott.1.Korinther 3,6-7

 

In der Apostelgeschichte waren Wunder und Evangelisation sehr eng miteinander verbunden

 

Wunder:

Durch die Apostel geschahen unter dem Volk zahlreiche Wunder und viele außergewöhnliche Dinge. (Apostelgeschichte 5,12a)

Folge:

Alle, die an Jesus glaubten, trafen sich regelmäßig und einmütig in der Salomohalle. (Apostelgeschichte 5,12b)  

Wunder:

… und das um so mehr, als sie die Wunder miterlebten, die durch ihn geschahen. (Apostelgeschichte 8,6b)

Folge:

Scharen von Menschen hörten ihm mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu; sie waren beeindruckt von dem, was er sagte … (Apostelgeschichte 8,6a) 

Wunder:

Petrus sagte zu ihm: »Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf und mach dein Bett!« Im selben Augenblick konnte Äneas aufstehen. (Apostelgeschichte 9,34)

Folge:

Alle Bewohner von Lydda und von der Scharon-Ebene sahen den Geheilten. Da wandten sie sich dem Herrn zu und glaubten an ihn. (Apostelgeschichte 9,35) 

Wunder:

Petrus fasste sie bei der Hand und half ihr auf die Füße. Danach rief er die Witwen und die anderen Gläubigen herein, damit sie die wieder zum Leben erweckte Tabita sehen konnten. (Apostelgeschichte 9,41)

Folge:

Die Nachricht von diesem Ereignis verbreitete sich in der ganzen Stadt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn. (Apostelgeschichte 9,42) 

Wunder:

Plötzlich bebte die Erde so heftig, dass das Gebäude bis in seine Grundmauern erschüttert wurde. (Apostelgeschichte 16,26)

Folge:

Da ließ der Aufseher Fackeln bringen, stürzte in das Gefängnis und warf sich zitternd vor Paulus und Silas zu Boden. Während er sie dann nach draußen führte, fragte er sie: »Ihr Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?« (Apostelgeschichte 16,29-30)   

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