Anbetung ist der zentrale Auftrag der Gemeinde

Einmal saß Jesus mit einer Frau an einem Brunnen. Die beiden unterhielten sich. Unter anderem sagte Jesus zu ihr, dass Gott sich aufrichtige und echte Anbetung von den Menschen wünscht. Sie verstand nicht, was er damit meinte. Bis heute können sich viele Christen darunter nichts vorstellen. Es gibt in Bezug auf Anbetung sehr viele Missverständnisse. Die Frau damals dachte, sie müsste auf einen bestimmten Berg steigen, um Gott anbeten zu können. Aber Jesus erklärte ihr, dass es nicht auf den Ort und den Stil der Anbetung ankäme. Das einzige, worauf es ankommt, ist das Herz. Was wir im Gottesdienst machen, ist nur ein sehr kleiner Teil dessen, was Jesus mit aufrichtiger, echter Anbetung gemeint hat.

Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, wo Menschen Gott als den Vater anbeten werden, Menschen, die vom Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt haben. Das sind die wahren Anbeter; so möchte der Vater die haben, die ihn anbeten.Johannes 4,23

Was bedeutet Anbetung überhaupt?

Überall in der Bibel finden wir die Aufforderung, dass wir Gott, den Schöpfer und Vater, anbeten sollen. Abraham ging mit seinem Sohn Isaak auf den Berg Moria, um Gott anzubeten. Als die Sterndeuter das Kind in der Krippe besuchten, fielen sie nieder und beteten es an. Gott ließ sein Volk Israel zuerst die Stiftshütte bauen, dann den Tempel, um ihn dort anzubeten. Dazu setzte Gott auch Priester ein, die dem Volk halfen, Gott in der richtigen Weise anzubeten. Auch wenn sich seit damals vieles verändert hat, können wir doch auch aus dem Alten Testament viel über Anbetung lernen.

Da sagte er zu den Knechten: »Bleibt hier mit dem Esel! Ich gehe mit dem Jungen dort hinauf, um mich vor Gott niederzuwerfen; dann kommen wir wieder zurück.«1.Mose 22,5 
Sie gingen in das Haus und fanden dort das Kind und seine Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und gaben sie ihm: Gold, Weihrauch und Myrrhe.Matthäus 2,11

 Anbetung bedeutet, das zu glauben, was die Bibel über Gott sagt

Wenn wir Gott anbeten, dann drücken wir ihm unsere Wertschätzung aus. Wir anerkennen seine Größe. Deshalb lesen wir in der Bibel immer wieder, dass die Menschen auf ihr Angesicht fielen, sich zur Erde beugten oder auf die Knie gingen, wenn sie Gott anbeteten. Damit zeigten sie, dass es ihnen bewusst war, wie groß und überlegen er ist. Aus den Psalmen können wir viel über Anbetung lernen. Oft steht dort auch, dass wir uns in Demut vor ihm beugen sollen.

Kommt, wir wollen ihn anbeten und uns vor ihm niederwerfen, wir wollen niederknien vor dem Herrn, der uns geschaffen hat!Psalm 95,6Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt. Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos, denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.Matthäus 15,8-9Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn im Himmelsgewölbe, das seine große Macht zeigt! Lobt ihn für seine gewaltigen Taten, lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich!Psalm 150,1-2Singt, ja, singt Psalmen für unseren Gott! Singt und musiziert für ihn, unseren König! Denn Gott ist König der ganzen Welt. So singt und spielt für ihn ein kunstvolles Lied!Psalm 47,7-8Ja, so will ich dich preisen mein Leben lang, im Gebet will ich meine Hände zu dir erheben und deinen Namen rühmen.Psalm 63,5Ihr Völker auf der ganzen Welt, klatscht in die Hände! Lobt Gott und lasst euren Jubel laut hören!Psalm 47,2

Anbetung heißt, Gott etwas zu schenken

Im Alten Testament brachten die Israeliten Gott Opfer dar. Das war vor allem die Aufgabe der Priester. Die Gaben, die sie Gott brachten, waren ein Ausdruck ihrer Anbetung. Es konnten Tiere sein oder auch etwas von ihrer Ernte. Heute brauchen wir das nicht mehr zu tun, trotzdem können wir etwas Wichtiges daraus ableiten. Es genügt nicht, Gottes Größe anzuerkennen, sondern es ist auch wichtig, ihm unsere Gaben zu bringen. Die Sterndeuter brachten Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe. Unsere Gaben sind meist anderer Art, allerdings können wir Gott auch unser Geld geben. Auch das ist Anbetung. Aber das schönste Geschenk, das wir Gott machen können, sind wir selbst. Wenn wir ihm unser Herz, unser Leben und unsere Liebe schenken, dann ist das echte Anbetung.

Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.Römer 12,1

 Anbetung heißt auch, in Gottes Nähe zu kommen

Gott will nicht, dass wir ihn aus der Ferne anbeten. Die Vorstellung, dass Gott vom Himmel zu uns herunterschaut, während wir zu ihm hinaufschauen, ist falsch. Er ist überall und er ist ganz nahe bei seinem Volk. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Heilige Geist in den Gläubigen wohnt. Das heißt, Gott ist direkt in uns. Nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu ist das möglich, nur durch Jesus können wir in so einer herzlichen, liebevollen Beziehung mit dem Vater leben. Obwohl wir das überhaupt nicht verdienen, haben wir jetzt den gleichen wunderbaren Vater, den auch Jesus hat. Wir können so in Gottes Nähe kommen und eine so enge Beziehung mit Gott führen, als ob er ein Mensch wäre. Anbetung ist ein Weg, um Gott ganz nahe zu kommen. Es gibt viele Arten, Gott anzubeten, aber egal wie wir es tun, es ist wichtig in seine Nähe zu kommen. Lieben wir Gott? Dann lasst uns ihn auch anbeten! Wir wollen nicht auf Abstand zu Gott bleiben, wenn er uns doch nahe sein will. Gott freut sich, wenn wir in der Anbetung seine Nähe suchen. Wenn wir den Heiligen Geist darum bitten, uns zu helfen, wird er es gerne tun und uns zeigen, wie man Gott richtig anbetet.

Anbetung gehört in den Alltag

Anbetung ist nicht dasselbe wie Lobpreis. In der Anbetung wird uns bewusst, wer Gott ist. Im Lobpreis danken wir ihm für alles, was er schon getan hat. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir Gott anbeten und preisen können. Der Heilige Geist wird uns dabei helfen. Egal, wie wir es tun, auf jeden Fall ist es gut, Gott täglich Lobpreis und Anbetung zu bringen.

  • Wir können Gott mit unserer Stimme anbeten und preisen, indem wir Lieder für ihn singen, ihm danken und in anderen Sprachen beten.

  •  Wir können ihn mit unseren Händen und Füßen anbeten. Lobpreis ist selten leise, wir dürfen Gott mit unserer Stimme, einem Instrument oder unserem Körper preisen. Anbetung kann aber auch ganz leise in deinem Herzen geschehen.

  • Im Römerbrief steht, dass wir Gott unser ganzes Leben als Opfer darbringen sollen (Römer 12,1 siehe oben). Wenn wir so leben, wie es Gott gefällt und darauf achten, dass wir nicht sündigen, dann ist das auch eine Form der Anbetung. Gott freut sich darüber nicht weniger als über unsere gesungenen Lieder.

  • Wir können Gott auch anbeten, indem wir einen Teil unseres Geldes in die Gemeinde geben. Darauf kommen wir später noch ausführlicher.

In der Geschichte von König Joschafat lesen wir, wie Lobpreis und Anbetung zu einem großen Sieg geführt hat. Israel wurde von zwei Nachbarvölkern angegriffen, den Moabitern und den Ammonitern. Die feindlichen Armeen waren viel größer als das Heer Israels. Interessant ist auch, wie in der Geschichte der Unterschied zwischen Anbetung und Lobpreis deutlich wird: Sie beugten sich nieder, um Gott anzubeten, und sie erhoben sich, um ihn zu preisen.

König Joschafat (2.Chronik 20,2-4 + 17-19 + 21-23)Boten kamen und meldeten: »Eine große Übermacht rückt von der anderen Seite des Toten Meeres aus Edom gegen dich vor. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar.« – Das ist ein anderer Name für En-Gedi. Joschafat erschrak sehr. Er entschloss sich, den HERRN zu befragen, und ließ in ganz Juda eine Fastenzeit ausrufen.Die Leute kamen aus allen Städten des Landes nach Jerusalem, um vom HERRN Hilfe zu erbitten.Ihr selbst braucht nicht zu kämpfen; bleibt ruhig stehen und schaut zu, wie ich, der HERR, für euch den Sieg erringe.Habt keine Angst, ihr Bewohner von Juda und Jerusalem, erschreckt nicht! Zieht ihnen morgen entgegen und der HERR wird bei euch sein.« Da kniete Joschafat nieder und beugte sich bis zur Erde, und auch das ganze Volk von Juda und die Bewohner Jerusalems warfen sich anbetend vor dem HERRN nieder.Danach erhoben sich die Leviten der Sippe Korach, die zu den Nachkommen Kehats gehören, und priesen den HERRN, den Gott Israels, mit machtvollem Gesang.Nachdem er sich mit dem Volk abgesprochen hatte, stellte er die Tempelsänger in ihren geweihten Dienstgewändern an die Spitze des Heeres. Sie sollten den HERRN preisen mit dem Lied: »Dankt dem HERRN, denn seine Liebe hört niemals auf!«Als sie anfingen zu singen, stürzte der HERR die Feinde, die ihnen entgegenrückten, in Verwirrung, sodass sie sich gegenseitig vernichteten. Erst wandten sich die Ammoniter zusammen mit den Moabitern gegen die Männer aus dem Bergland Seïr, fielen über sie her und vernichteten sie. Dann gerieten sie selbst aneinander und machten sich gegenseitig niederDann kehrten sie alle, mit Joschafat an der Spitze, wieder nach Jerusalem zurück. Sie waren voller Freude, weil der HERR ihnen gegen ihre Feinde geholfen hatte. Unter dem Klang der Harfen, Lauten und Trompeten zogen sie in Jerusalem ein und gingen zum Tempel des HERRN.

Jesus sagte seinen Jüngern, dass seine Gemeinde stark sein würde, stärker als der Satan. Eine Gemeinde, in der die Menschen Gott anbeten und preisen, hat diese Stärke.

Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie.Matthäus 16,18

 Anbetung muss aufrichtig und echt sein

Die Bibel ist an dieser Stelle ganz deutlich. Wir sollen nur Gott anbeten, niemanden außer ihm. Gott hat den Israeliten verboten, Götzen anzubeten. Das gilt auch für uns. Jede Form der Verehrung von Engeln, Menschen oder der Schöpfung ist Götzendienst. Paulus hat die Christen in Rom eindringlich gewarnt, dass Gottes Zorn sich gegen alle richtet, die nicht den Schöpfer, sondern seine Schöpfung anbeten.

Götzen sind alle Dinge, die den Platz einnehmen, der Gott zusteht. Das kann auch eine Aktivität, eine Beziehung, eine Sorge oder eine Leistung sein. Alles, was Gott von der ersten Stelle in meinem Leben verdrängt, ist ein Götze. So gesehen ist Götzendienst viel weiter verbreitet, als wenn man ihn nur dort vermutet, wo wir die Schöpfung an beten.

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