Gemeinde mit jungen Erwachsenen entwickeln

Oft kommen Leute zu mir und fragen mich, wie man Gemeinde für junge Leute attraktiv gestalten kann. Ich selbst habe viele Jahre als Pastor für die Altersgruppe der 18-29-Jährigen gearbeitet. In diesem Beitrag möchte ich dir 9 Punkte aufzeigen, die bei der Arbeit mit jungen Erwachsenen wichtig sind. Gemeinden, in denen sich junge Erwachsene wohlfühlen, erfüllen meistens diese neun Kriterien:

Intensive Gemeinschaft

Junge Erwachsene suchen nach Menschen, mit denen sie langfristige Beziehungen aufbauen können. Sie wollen Orte haben, an denen sie dazugehören. Dazu eignet sich das Hauskreis- oder Hauskirchen-Prinzip. Eine Gemeinde, die auf lebendige, gut organisierte Kleingruppen Wert legt, wird gerne von jungen Erwachsenen besucht. Dort können sie sich einbringen und geistlich gefördert werden.

Dienen

Gemeinden, die ganz bewusst Möglichkeiten zur Mitarbeit schaffen, sind für junge Erwachsene attraktiv. Dort können sie sich geistlich entwickeln. Die leitenden Mitarbeiter der Gemeinde sollten sich interessante Projekte überlegen, in denen man freiwillige Helfer braucht. Die jungen Erwachsenen wollen nicht immer nur betreut und umsorgt werden, sondern sie wollen sich für eine Sache einsetzen, von der sie überzeugt sind. Sie investieren sich gerne und bringen ihre Gaben ein, um anderen zu dienen und Gutes zu tun.

Anbetung und erfahrbare Gegenwart Gottes

Gemeinden, in denen sich junge Erwachsene wohlfühlen, legen Wert auf intensive Anbetungszeiten. Der Musikstil muss natürlich der jeweiligen Kultur angepasst sein. Aber es soll kein Konzert sein, sondern eine Zeit, in der Gott verehrt wird und man seine Gegenwart erleben kann. Den jungen Erwachsenen liegt gar nicht so viel an der Qualität der Band, sie wollen Gott begegnen. Es geht ihnen nicht um ein horizontales Erlebnis, bei dem das Publikum gemeinsam auf die Bühne ausgerichtet ist. Sie suchen das vertikale Erleben der Gegenwart Gottes, eine Zeit der Anbetung, in der jeder Einzelne in Kontakt mit Gott treten kann.

Inhalte in Gesprächsform präsentieren

Ein Pastor, der junge Erwachsene anspricht, ist von seiner Art her locker und ehrlich. Er hält keinen Vortrag, sondern redet im Erzählstil. Er ist authentisch und nahbar, plaudert eher, als zu dozieren. Dabei kann es durchaus auch um tiefer gehende theologische Inhalte gehen, aber er bleibt dabei ungezwungen und natürlich.

Wertschätzung für moderne Technik 

Gemeinden, in denen junge Erwachsene sich zu Hause fühlen, haben keine Berührungsängste, was aktuelle Technologie betrifft. Ausdrücke aus der Welt der modernen Medien und der neuesten elektronischen Geräte fließen wie selbstverständlich in die Kommunikation in der Gemeinde ein. Für junge Erwachsene, die sich beruflich und in ihrer Freizeit in diesen Begriffen und Zusammenhängen bewegen, ist so eine Gemeinde ein ansprechendes Umfeld.

Generationsübergreifend

Wenn die Gemeinde den Kontakt zwischen den Generationen gezielt fördert, ermöglicht sie den jungen Leuten, von der Freundschaft, Lebensweisheit und Unterstützung der Älteren zu profitieren. Das hilft den jungen Erwachsenen, sich zu reifen Persönlichkeiten zu entwickeln. Es ist eine Herausforderung, die den jungen Leuten gefällt und auf die sie sich gerne einlassen.

Authentisch 

Junge Erwachsene mögen Gemeinden nicht deshalb, weil sie perfekt sind, sondern sie suchen ehrliche Gemeinden. Sie mögen Leiter, die authentisch, offen und immer bereit sind, selbst Korrektur zu erhalten, sich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen.

Transparent 

Bei Gemeinden, die von jungen Erwachsenen geschätzt werden, legen die Leiter großen Wert auf Offenheit und Transparenz. Die Leiterschaft ist nicht abgehoben und ihre Entscheidungsprozesse finden nicht hinter verschlossenen Türen statt. Es geht dabei nicht darum, dass die Leiter öffentlich über ihre Sünden reden, aber die Leiter müssen Menschen sein, die wissen, dass sie Fehler machen, die verletzlich geblieben sind und die sich vor ihren Kritikern nicht hinter einer schützenden Mauer der Distanz verbergen.

Als Team organisiert

Gemeinden, die für junge Erwachsene anziehend sind, werden eher in einer Team-Struktur geführt. Die Gemeinde ist nicht das Projekt eines Hauptpastors, sondern das Ergebnis eines Teams, das gemeinsam arbeitet. Je mehr Leute sich in der Gemeinde einbringen, desto mehr kann durch die Gemeinde bewegt werden.

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