Menschenhandel in Deutschland, was können wir dagegen tun?

In den letzten Monaten wird das Bewusstsein über Menschenhandel und sexueller Ausbeutung in Deutschland ganz neu diskutiert und rückt glücklicherweise immer mehr in die Öffentlichkeit. Menschenhandel ist eine Form der internationalen organisierten Kriminalität. Er gilt weltweit als der am schnellsten wachsende Verbrechenszweig. Die Internationale Labour Organisation (ILO)  schätzt die Gewinne auf 31 Milliarden Dollar pro Jahr. Das ist soviel wie Google und Nike zusammen als Jahresumsatz haben. Menschenhandel ist eine moderne Form der Sklaverei. Die Händler machen sich die soziale und wirtschaftliche Notlage von Menschen aus Entwicklungs- und Schwellenländern und der Hoffnung auf ein besseres Leben zu nutze, indem sie die Betroffenen unter falschen Versprechungen anwerben und durch Gewalt und Drohungen in ein Abhängigkeitsverhältnis bringen. In Deutschland wird der Menschenhandel durch das Prostitutionsgesetz  erheblich unterstützt. In den letzten 10 Jahren hat sich so Deutschland zum „Bordell Europas“ entwickelt. Christian Zahel, Leiter der Abteilung für Organisierte Kriminalität im Landeskriminalamt Niedersachsen, sagte in der Sendung „Wegwerfmädchen“ bei „Günther Jauch“: „9 von 10 Huren werden zur Prostitution gezwungen!“. Man kann also davon ausgehen. Das über eine Halbe Millionen Menschen in Deutschland unter den Folgen von Menschenhandel leiden und seelisch und physisch gefangen sind. Das ist eine Situation die wir als Christen in Deutschland nicht so einfach hinnehmen dürfen.

Als ich mir Ende des Jahres einen Vortrag zu diesem Thema angehörte, hab ich mir die Frage gestellt was kann jeder Einzelne tun, um etwas gegen diese Ungerechtigkeit in Deutschland zu unternehmen? Wie können wir Licht auf diese dunkle Ungerechtigkeit in unserem Land richten, um dadurch den Menschen eine Stimme zu geben die sonst nicht gehört werden.  Dabei geht es nicht um eine Sache die in fernen Ländern passiert sondern direkt vor unser Haustüre. Ein paar Dinge was jeder ganz praktisch tun kann habe ich versucht in diesem Artikel zusammenzufassen.

 1. Informiere Dich

Informiere Dich wie die Situation weltweit, In Deutschland und in deiner Nachbarschaft aussieht. Ein gutes Buch über die Situation in Deutschland hat Thomas Schirrmacher verfasst. Hier findest du einen kostenlosen Vortrag zu diesem Buch. Den ich sehr empfehlen kann.

2. Bereite Dich vor

Hast du gewusst, dass eine von vier Frauen und einer von sechs Männern Opfer von sexueller Gewalt werden? Bereite dich vor sensibel auf die Zeichen von Missbrauch in deinem Umfeld zu werden, um denen zu helfen die Opfer geworden sind.

3. Melde Dich

Leider ist in Deutschland die Organisation noch nicht soweit aufgebaut das es eine zentrale christliche Anlaufstelle für Opfer von Menschenhandel gibt. Hilfe gibt es z.B wenn dir etwas in deiner Nachbarschaft aufgefallen ist bei der National Human Trafficking Resource Center (NHTRC), oder unter der Deutschen Anwaltshotline für Menschenhandel.

4. Teile Dich mit

Informiere deine Familie und deine Freunde über die Verbreitung des Menschenhandels. Teile Informationen darüber auf deiner Facebookseite. Was immer du tun kannst wirf Licht auf diese dunkle Ungerechtigkeit und erhebe deine Stimme für die Menschen die sonst nicht gehört werden.

5. Verbinde dich mit anderen

Setzt dich mit anderen Interessierten zusammen und überlegt was ihr ganz konkret unternehmen könnt. Gemeinsam können wir eine größere Plattform entwickeln, um zu helfen, und das Bewusstsein in Deutschland zu verändern.

 6. Such dir Unterstützung

Über dieses Thema gibt es schon viele gute Informationen und Ressource. Als Einstieg kann ich den oben genannten Vortrag wärmstens empfehlen. Es gibt auch vermehrt Menschen von säkularen Organisationen die sich mit dem Thema Menschenhandel in Deutschland beschäftigen und Vorträge dazu halten. In einigen Städten gibt es schon kleine Organisationen die versuchen Vorort etwas praktisch zu bewegen. Klink dich mit ein und such dir Unterstützung.

7. Unterstütze Organisationen

In Deutschland gibt es noch relativ wenige christliche Organisationen die sich dem Thema angenommen haben. Herauszuheben sind dabei Mission Freedom von Gaby Wentland die in den letzten Jahren schon einiges an Pionierarbeit geleistet hat. Internationale Organisationen sind z.B a) REST; b) International Justice Mission; c) Love146; d) Not For Sale; e) Unearthed Pictures; f) Abolition International.

8. Kontaktiere lokale und staatliche Vertreter

Da das Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution immer mehr in die Öffentlichkeit kommt, und in Deutschland Menschenhändler durch das Prostitutionsgesetz eine besondere Rechtslage haben, könnte sich diese Rechtslage durch Politische Organe ändern lassen. Schreibe z.B einen Brief an euren Bundestagsabgeordneten. Organisiert eine Petitionsaktion.  Es gibt schon Parteien die sich offen gegen das Prostitutionsgesetz ausgesprochen haben, holt euch z.B Informationen wie ihr die Parteien in dieser Thematik unterstützen könnt.

9. Motiviere deine Gemeinde

Gibt es schon Aktionen in deiner Gemeinde? Wenn nicht, dann setzt dich doch mit den Leitern der Gemeinde zusammen und überlegt, was ihr tun könnt, um dieses Thema in das Bewusstsein der Gemeinde zu bekommen.

10. Fang an zu beten

Jesus ist gekommen, um Gefangen frei zu machen (Luk. 4,18). Bei Menschenhandel geht es ganz praktisch um physische und seelische Sklaverei. Das Herz von Jesus brennt für die Menschen die in Gefangenschaft leben. Durch unser Gebet können wir Einfluss auf die geistliche Situation in deiner Stadt und unserem Land nehmen.

Ich glaube von Herzen das wir hier etwas bewegen müssen. Um unsere Gesellschaft zu prägen. Bist du mit dabei?

Banner Menschenhandel

14 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.