Worunter Mitarbeiter leiden
1. Die Pastoren haben zu wenig Zeit
In großen Gemeinden kann nicht jeder Mitarbeiter regelmäßig in Ruhe mit dem hauptverantwortlichen Pastor reden. Trotzdem wünschen sich eigentlich alle Mitarbeiter den direkten, persönlichen Kontakt zu ihrem Pastor. Wenn die Mitarbeiter dann auch noch beobachten, dass sich ihr Pastor für einfache Gemeindebesucher mehr Zeit nimmt als für sie, dann schmerzt sie das.
2. Der Mitarbeiter weiß nicht genau, was von ihm erwartet wird
Die Pastoren haben meist konkrete Erwartungen an ihre Mitarbeiter. Aber nicht immer gibt es eine schriftliche Beschreibung der verschiedenen Aufgabenbereiche – oder die Pastoren erwarten eigentlich etwas anderes, als was in dieser Beschreibung steht. Das führt dann zu unerfüllten Erwartungen der Pastoren und zu Irritationen bei den Mitarbeitern, die dachten, sie hätten ihre Aufgabe erfüllt.
3. Sehnsucht nach einer großen Vision
Manchmal wissen die Mitarbeiter gar nicht, was die Vision ihrer Gemeinde und der Pastoren ist. Oft liegt das daran, dass die Pastoren ihre Vision verloren haben. Für Mitarbeiter ist es schöner, wenn sie an der Seite von Pastoren arbeiten können, deren Vision sie ständig herausfordert und motiviert.
4. Mangel an Freundschaften, besonders auch unter den Mitarbeitern
Ich bin eher introvertiert, doch selbst ich bin immer wieder überrascht, wie viele Gemeindemitarbeiter einsam sind. Oft hat man in der Gemeinde zwar viele Bekannte, aber keine Freunde. Die Familien der Mitarbeiter besuchen sich gegenseitig nur selten. Wenn die Gemeinde dann auch noch durch stürmische Zeiten geht, dann ist die Beziehung zwischen den Mitarbeitern teilweise eher angespannt als freundschaftlich.
5. Isoliert im eigenen Dienstbereich
6. Wenn die Finanzen knapp sind
Viele Gemeinden kürzen das Geld, das sie für die verschiedenen Dienstbereiche ausgeben, um mehr Gehälter finanzieren zu können. So bekommen sie zwar mehr Mitarbeiter, können diesen aber nur wenig Mittel zur Verfügung stellen, um ihren Dienst zu tun. Doch wer eine Vision umsetzen will und dabei ständig durch die entstehenden Kosten begrenzt wird, verliert bald die Freude an seiner Aufgabe. So etwas ist frustrierend und ermüdend.
7. Zu wenig Gehalt oder andere Zuwendungen
8. Das Gefühl, nicht gehört zu werden
Manche Mitarbeiter haben den Eindruck, dass sich niemand Wichtiges in der Gemeinde für ihre Ideen oder auch für ihre Bedenken interessiert. Manchmal werden Mitarbeiter dieses Gefühl nicht mehr los, weil es früher so war, selbst wenn es jetzt nicht mehr so ist.
9. Wenn man nie sagen kann, wie es einem wirklich geht
Dieses Problem hängt eng mit einigen der vorher genannten Themen zusammen. Wir treffen immer wieder Mitarbeiter aus Gemeinden, die nicht wissen, mit wem sie ganz offen und ehrlich über ihre tiefsten Nöte reden können.
10. Mangel an Bestätigung
Lob tut jedem Menschen gut. Aber während manche Pastoren viel und gerne loben, gibt es auch andere, die nur selten daran denken. Doch den Mitarbeitern bedeutet es viel, wenn ihnen ihr Pastor von Zeit zu Zeit anerkennend auf die Schulter klopft. Auch kleine Zeichen der Wertschätzung entfalten langfristig ihre Wirkung und helfen, ein starkes Team aufzubauen. Dazu kann ein öffentlich ausgesprochener Dank zählen, ein gemeinsames Mittagessen, ein kurzer Besuch des Pastors bei seinem Mitarbeiter zu Hause oder eine kleine materielle Zuwendung.
12. Wenn man zu viel sieht und hört
Ich würde diesen Punkt gerne unter den Tisch fallen lassen, aber die Ehrlichkeit verlangt, dass er auch erwähnt wird. Leider kämpfen viele Mitarbeiter insgeheim mit dem, was sie hinter den Kulissen mitbekommen. Da wird gelästert und gespottet, da gibt es Witze und Verhaltensweisen der Pastoren und Leiter, die schlicht nicht christlich sind. Aufrichtige Mitarbeiter leiden sehr unter solchen Beobachtungen und tragen dieses Wissen oft wie eine schwere, geheime Last mit sich herum.